Großen Anklang fand die Leistungssport-Konferenz im Speed-Dating-Format am Dienstagabend, den 28. Januar. Besonders deutlich wurde: Der Triathlon-Nachwuchs wird in Hessen so stark gefördert wie nie zuvor!
Aufgeteilt in jeweils 30 Minuten für Vereinsvertreter, Trainer und Eltern stellte HTV-Vizepräsident Leistungssport Jens Kleinert das aktuelle Konzept für den Nachwuchsleistungssport vor. Die strukturellen Voraussetzungen haben sich in den letzten Jahren bemerkenswert weiterentwickelt: Talentfördergruppen und Talentstützpunkte sind entstanden. Ganz neu hinzugekommen sind die Talentfördergruppen in Kassel und Griesheim. Oskar Weber betreut die TFG Kassel, während Mirco Djordjevic, Lehrer an der Gerhart-Hauptmann-Schule in Griesheim, ab Februar die TFG Griesheim übernimmt. Mit den Standorten Fulda und Vereinen im Main-Kinzig-Kreis gibt es bereits weitere Interessenten, sodass neben der Zentrierung auf Südhessen und das Rhein-Main-Gebiet nun landesweite Trainingsmöglichkeiten für die hessischen Nachwuchstriathletinnen und -triathleten geschaffen werden.
Woher kommen die Fördergelder?
Der Landessportbund Hessen, der HTV, das Hessische Ministerium für Familie und Gesundheit, das Hessische Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen sowie das Förderprogramm Triaktivisten der Deutschen Triathlon-Jugend ermöglichen die umfassende Förderung im Nachwuchsbereich. Besonders der Schulsport, der durch die DTU unterstützt wird, könnte den Mitgliedsvereinen in den kommenden 18 Monaten einen erheblichen Zuwachs an Nachwuchsmitgliedern bringen.
Die Schulsportoffensive 2025 umfasst verschiedene Maßnahmen, darunter den DSW Swim & Run, Jugend trainiert für Olympia am 4. Juni, den Frankfurter Schul Swim & Run, Projektwochen und -tage sowie die Lehrerausbildung. Für die Schul-Relay im Rahmen des DSW Swim & Run sind bereits 20 Schulteams gemeldet – das entspricht rund 80 bis 100 Kindern. Die Vereine sollen bevorzugt von den Fördergeldern profitieren, insbesondere bei der Gestaltung von Projektwochen und -tagen. Der Verband übernimmt dabei gerne die Vermittlung von Kontakten sowie die Bereitstellung von Material, Konzepten und finanziellen Ressourcen.
Hessen auf Platz vier
Bundesweit belegen hessische Triathletinnen und Triathleten bei den erreichten Normen in Sichtungsmaßnahmen der neuen Altersklasse 1 (Schüler A und Jugend B) aktuell den vierten Platz. Im Herbst 2024 haben von 35 Teilnehmenden sieben Athletinnen und Athleten die AK1-Normen erfüllt. Dank der neuen Förderstrukturen sollen künftig deutlich mehr Kinder diese Voraussetzungen erreichen.
Empirische Untersuchungen zeigen, dass das allgemeine Leistungsniveau bei Jugendlichen in den letzten Jahren deutlich gesunken ist. „Wir orientieren uns im ersten Schüler-A-Jahr an den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und möchten an möglichst vielen Standorten sieben Stunden moderates bis intensives Training pro Woche ermöglichen“, so Kleinert. „In den vergangenen Jahren wurde in der Gesellschaft vieles falsch verstanden – darunter leidet nicht nur der Leistungssport, sondern auch die allgemeine Gesundheit unserer Kids.“
Athletenzentrierte Ausrichtung als beste Förderung
Neben den Informationen wurde auch eine Wahl durchgeführt. Die Position des zweiten Vereinsvertreters wurde nach zwei Jahren Amtszeit durch die anwesenden Trainer neu gewählt. Erneut in diese Position berufen wurde Andreas Kropp (VfL Münster).
Zum Abschluss betonte Kleinert: „Die Zeit, in der die Vereinsmitgliedschaft über das Wohl des Athleten gestellt wurde, muss vorbei sein. Unsere athletenzentrierte Ausrichtung folgt nur einer Handlungsmaxime: Was für den Athleten das Beste ist! Wenn ein Athlet die Trainingsmöglichkeiten in seinem Heimatverein nicht wahrnehmen kann und stattdessen vereinsübergreifende Maßnahmen des Verbands besucht, sollte dem nichts im Weg stehen. Wir haben fantastische Ressourcen für die Vereine – es muss gemeinsam sein.“