Sport im Inklusionsbereich ist auch Freizeitsport

Am Sonntag, 24. April nahmen die Teilnehmer:innen des Guideläufer-Projekts von Eintracht Frankfurt Triathlon am Inklusionslauf der Lebenshilfe in Gelnhausen teil. 300 Menschen sind dabei am Start gewesen.

Dies war der erste gemeinsame Wettkampf: Caro, Patricia, Peter und Sarah als Guides und Jaqueline und Uwe als LäuferInnen mit Seheinschränkungen starteten über zehn Kilometer.

„Schon bei der Abholung der Startunterlagen stoßen wir auf die ersten „Probleme“, sagt Uwe Wittemeier.  „Schließlich sind wir Menschen mit Seheinschränkung selbst bei so banalen Sachen in unbekannter Umgebung immer auf Unterstützung angewiesen.“

Caro geht mit Lauf-Einsteigerin Jaqueline auf die Fünf-Kilometer-Walkingrunde, während Peter und Sarah Uwe bei dem Zehn-Kilometer-Lauf begleiten werden. Patricia ist mit tausenden Kilometern mit mir die Erfahrenste unter den Teilnehmer:innen und nutzt die Gelegenheit für einen eigenen Wettkampf. Sie steht aber als Joker zur Verfügung, wenn jemand ausfällt.

Sport im Inklusionsbereich sind nicht nur die gefeierten Paralympics, sondern auch ganz normaler Freizeitsport, bei dem Menschen mit Handicap mal ihre Grenzen erkunden und Erfahrungen sammeln können, ohne gleich mit Leistungsstress konfrontiert zu werden.

Uwe Wittemeier, HTV-Referent Paratriathlon

Nach dem Einlaufen stellen sich alle im Startbereich auf, in dem einiges los ist. Peter wird am Anfang die Führung von Uwe übernehmen und Sarah ihn auf seiner freien Seite abschirmen.  Beim Start kommt es immer wieder vor, dass extrem engagierte Menschen versuchen, sich nach vorne durchzuschlängeln und dabei vor die Füße zu laufen.

Nach dem Startschuss gehen 300 Läufer:innen auf die 2,5-Kilometer-Runde, die je nach Wettkampfdistanz mehrfach gelaufen wird. Uwe Wittemeier: „Bei den verschiedenen scharfen Kurven sind die Guides durchaus gefordert, aber nach der ersten Runde haben sich alle eingelaufen und es geht locker weiter.“

Bei Kilometer 9,6 ein kleines Problem: Peter ist hart an seiner Grenze gelaufen und ein Wadenkrampf kündigt sich an. So sprechen er und Sarah sich ab, Uwe übernimmt kurz das Führungsband und Peter schert aus, während Uwe weiterläuft. Zwei Schritte weiter ist Sarah an Uwes Seite, greift erst seinen Arm und streift sich dann das Führungsband über das Handgelenk. So können alle ohne Stopp weiterlaufen.

Jaqueline erreicht bei ihrem ersten Wettkampf Platz 2 der Walkerinnen mit Handicap und Uwe verbessert leicht seine Jahresbestzeit. Alles in allem ein schönes Erlebnis für alle Beteiligten, das wir dann noch mit der Siegerehrung, einigen Erinnerungsbildern und zum Abschluss mit einer Stadionrunde aller TeilnehmerInnen beenden.

Uwe Wittemeier: „Vielen Dank an die Lebenshilfe Gelnhausen und alle Unterstützer:innen für diese schöne Veranstaltung!“

Text: Uwe Wittemeier/Tanja Weber