In einem packenden Finish knapp hinter der Olympiateilnehmerin Nina Eim belegte Annika Koch am Samstag, 22. Juni im österreichischen Wels den zweiten Platz. Damit war die Griesheimerin in diesem Jahr das erste Mal auf dem internationalen Podium.
Europacup-Rennen über die Sprintdistanz: Nina Eim und Annika Koch machten bereits auf dem Rad in der 8-köpfigen Führungsgruppe die Tempoarbeit, so dass die Spitzenradgruppe einen soliden 1,5-Minuten-Vorsprung beim zweiten Wechsel auf die Verfolgergruppe ausbauen konnte. Spätestens nach der ersten Laufrunde wurde dann auch deutlich, dass sich hier bei Annika Koch und Nina Eim ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Goldmedaille abspielen würde. Aber auch 30 Sekunden später wurde extrem hart um die Bronzemedaille gekämpft und dieses Finish konnte dann die Kanadierin Desirae Ridenour vor der Französin Ilona Hadhoum für sich entscheiden.
Fokus liegt auf Weltmeisterschaft in Hamburg
Annika Koch blickt nun auf die Weltmeisterschaft in Hamburg am 14.07.2024. „Auf jeden Fall ist es nicht nur mein Wunsch, sondern auch ein klares Ziel von mir und dem Trainerstab auch dieses Mal an der Staffel der Weltmeisterschaft in Hamburg teilzunehmen“, sagte Annika kürzlich auf Nachfrage, was ihre Planung für das laufende Jahr ist.
Aber die 25-Jährige muss sich trotz des Titelgewinns aus dem vergangenen Jahr für die Nominierung im Team qualifizieren. Die erste Hürde hierzu ist schon mal genommen, denn mit Platz 37 in der Weltrangliste kann sie an dem Einzel-Sprint-Wettkampf der WTCS Serie in Hamburg am Vortag (13. Juli) teilnehmen. Da muss sie eine wirklich gute Platzierung hinlegen, denn üblicherweise werden die zwei schnellsten Deutschen jeweils bei den Männern und Frauen als Teilnehmende für die Staffel am Folgetag gesetzt. Dass das ein hartes Stück Arbeit wird, ist natürlich auch Annika Koch klar: „Aktuell haben wir einen wirklich starken Nationalkader beim Triathlon – insbesondere bei den Frauen und es macht richtig Spaß, in solch einem Team zu trainieren und mit dabei zu sein. Wir sind ein gutes Team aber natürlich beim Kampf um einen Staffelplatz auch Konkurrentinnen. Die Sprintdistanz liegt mir allerdings sehr und ich sehe da wirkliche Chancen für meine Qualifikation für die Staffel“. Mit einem Augenzwinkern fügt Annika hinzu: „Natürlich muss ich da auch einen guten Tag erwischen – es war ja auch beim letzten Mal zu sehen, wie knapp die Entscheidung war“. Und tatsächlich, beim Wettkampf 2023 in Hamburg kam Annika beim Finale als zweite Deutsche in der Einzelwertung auf Platz vier ins Ziel – knapp hinter Laura Lindemann, die Bronze gewann. Wiederum knapp hinter Annika lief Marlene Gomez-Göggel als Fünfte über die Ziellinie.
Der Start in die Saison in diesem Jahr verlief mit zwei Platzierungen im Mittelfeld der WTCS Serie (Yokohama/Japan und Cagliari/Italien) noch etwas holprig für die 25-Jährige. Die Startbedingungen waren in beiden Fällen nicht ideal für sie. „Sowohl in Yokohama als auch in Cagliari mussten wir die Schwimmstrecke der olympischen Distanz im Neo absolvieren, da bin ich nicht so richtig in Schwung gekommen und meine Arme ermüdeten viel zu früh, also bin ich auch entsprechend spät aus dem Wasser gekommen – trotzdem konnte ich mich in beiden Fällen beim Radfahren in die zweite Radgruppe vorarbeiten und hatte auch jeweils einen guten Anschlusslauf“, resümiert Annika und ergänzt: „bei dem Spitzenniveau gerade bei der WTCS Serie reicht das dann natürlich nicht mehr für eine Platzierung im vorderen Bereich“.
Text und Bild: Hagen Koch