Annika Koch löst Ticket zur U23 WM

Beim Europacup in Tiszaujvaros (Ungarn) löste Annika Koch (Griesheim) als schnellste deutsche Triathletin das letzte Ticket zur Triathlon Weltmeisterschaft (U23) in Kanada.

Keine leichte Aufgabe für die 22-jährige Griesheimerin, denn mit insgesamt 60 Starterinnen musste zunächst ein Halbfinale am Samstag (17.7.) über die komplette Sprintdistanz gemeistert werden. Annika sicherte sich mit einem dritten Platz souverän den Einzug ins Finale und setzte damit schon am Samstag ein Ausrufezeichen. Ins Finale am Sonntag zogen noch 30 weitere Athletinnen ein, darunter insgesamt vier Deutsche.

Gestartet wurde die Sprintdistanz mit drei kleinen Schwimmrunden, insgesamt 750 Meter. „Gefühlt kam alle paar Meter eine Boje und entsprechend war auch das Gedränge in diesen Bereichen“, berichtete Annika nach dem Rennen. Und trotzdem – auch wenn das Schwimmen nicht die Paradedisziplin der Griesheimerin ist, fand sie sich nach dem Schwimmen in der direkten Verfolger-Radgruppe wieder, die dem Spitzentrio – bestehend aus Athletinnen aus Australien und Großbritannien – erheblichen Druck machte. Der Vorsprung der ersten Radgruppe schmolz trotzdem nur langsam und bei der Einfahrt zum zweiten Wechsel waren der Abstand zu den Führenden immer noch 20 Sekunden. „Wir mussten in der Verfolgergruppe richtig hart arbeiten und leider hat das Zusammenspiel mit einigen radstarken Athletinnen nicht so gut funktioniert“ bilanzierte Annika, die selbst viel Führungsarbeit übernommen hatte und die Gruppe nach vorne brachte.

Beim Laufen wurde es dann noch einmal richtig hart, denn in der Verfolgergruppe fanden sich sehr viele laufstarke Athletinnen wieder. Auch Annikas härteste deutsche Konkurrentin Selina Klamt, die über weite Strecken vor Annika gelaufen war. Annika setzte sich in der letzten der 4 Laufrunden an die Spitze der Verfolgergruppe. Auf den letzten 300 Metern bog die Italienerin vor ihr plötzlich in die Penalty Zone ab und ein Podestplatz schien greifbar. Aber der Abstand zur spurtstarken Italienerin war doch zu groß und so schloss die Griesheimerin, die am Stützpunkt in Saarbrücken trainiert, als beste Deutsche mit Platz vier ab und sicherte sich damit ihr Ticket für die Weltmeisterschaft in Kanada am 21. August.

„Klar, hätte ich mich auch gerne auf dem Podium gesehen, gerade wenn man so dicht dran ist, aber das Ziel für heute war in erster Linie die Qualifikation zur WM – und das habe ich geschafft“, freute sich die glückliche 22-Jährige.

Text: Olaf Koch/Tanja Weber

Bild: Olaf Koch