Kompaktwissen in 6 Tagen

„Wenn ich mal wieder laufe, bin ich im Anschluss eine Woche krank“, sagt Philip Benz im Vereinsheim des TuS Griesheim am Donnerstagmorgen schmunzelnd. Philip Benz ist Berufsschullehrer, hat die A-Lizenz im Triathlon und blickt auf eine eigene leistungssportliche Karriere als HTV-Kaderathlet zurück. Der Viernheimer vermittelte den angehenden Triathlon-C-Trainern Kenntnisse der Trainingslehre in der Disziplin Laufen.

Welche Phasen der Laufbewegung gibt es? Wie wichtig ist Athletiktraining und darf ich mit der Langhantel trainieren? Was muss ich beachten? Wie sieht eigentlich die optimale Lauftechnik aus? Auf all diese Aspekte geht der 37-Jährige an dem dritten Lehrgangstag des Kompaktkurses ein.

In Dreiergruppen filmen sich die motivierten Traineraspiranten beim Laufen auf der roten Tartanbahn. „Ihr müsst drei Perspektiven aufnehmen: Von vorne, seitlich und hinten und zwar im Slow Motion-Modus“, weist Benz an. Im Anschluss analysieren die Kleingruppen mithilfe eines Überprüfungsblattes den Stil auf verschiedene Elemente.

 „Um eingeschliffene Technikfehler ganz wegzubekommen, muss ich den Athlet mit Technikreizen fast überfluten“, so Benz. Neue Reize werden durch Technikvarationstraining vermittelt, der Selbstoptimierungsprozess angeregt. Nach 20 Minuten mehrdimensionalem Lauf-ABC mit der Pizza vom Italiener im Bauch setzen sich die Lehrgangsteilnehmer gerne auf ihre Stühle im Vereinsheim. „Ich hatte danach zwei Tage lang Mukelkater“, sagt eine Teilnehmerin später. „Aber die neuen Ideen habe ich gleich abends im Vereinstraining mit den Schülern angewandt!“

Annette Gasper zeigt im Griesheimer Hallenbad, worauf bei der Wasserlage zu achten ist.

In sechs Tagen erweiterten die angehenden C-Trainer ihr Knowhow der Trainingslehre beim Radfahren, Laufen oder Schwimmen im Griesheimer Hallenbad. Die Rolle des Trainers, Trainingsplanung und das Kindeswohl standen auf dem reich gefüllten Ausbildungsfahrplan. „Nun haben wir noch eine Hausarbeit zu schreiben und die Abschlussprüfung vor uns“, sagt Michael Laube (Eintracht Frankfurt). „Ich freue mich schon, wenn ich in meinem Verein meine Kenntnisse weitergeben darf.“