Mit rund 200 deutschen EM-Startern und insgesamt 1500 Teilnehmern sind die Triathlon-Europameisterschaften im Aquathlon, Mitteldistanz-Triathlon und Aquabike von Donnerstag, 24. Juni bis Sonntag, 27. Juni vor malerischer Kulisse in Österreich über die Bühne gegangen.
Bibbern für Katharina Grölz nach Gabelbruch
Drei hessische Athletinnen setzten sich die EM-Krone auf. Katharina Grölz (REA Card Triathlon Team Griesheim) feierte im starken Teilnehmerfeld auf der Mitteldistanz über 1,9 Kilometer Schwimmen, 82 Rad- und 21 Laufkilometer die Europameisterschaft der W40. Obendrein erreichte sie mit ihrer Zeit von 4:38:07 Gesamtplatz 3 des 90-köpfigen Frauenfeldes der Altersklassen!
Um 09:05 Uhr erfolgte der Start des Frauenfeldes, alle drei Sekunden stürzte sich eine Athletin in die Fluten des Walchsees. „Mein Schwimmen war wie immer, so là là“, sagt die Wiesbadenerin. „Dafür war es durch das entzerrte Feld sehr entspannend.“ Nach 35:03 Minuten wechselte die 42-Jährige auf ihr Zeitfahrrad mit frisch eingebauter neuer Gabel: „An der Gabel meines Zeitfahrrades hatte ich am Sonntag vor dem Walchsee-Triathlon einen Riss entdeckt. Donnerstag kurz vor unserer Abfahrt kam die neue Gabel in meinem Radladen in Bad Honnef an, was ein Glück!“
„Der Rundkurs war landschaftlich wunderschön, in der zweiten Radrunde wurde es deutlich voller, weil die Altersklassen-Athleten der Offenen Wertung nun auch gestartet waren“, sagt Grölz. „Durch die selektive Strecke mit 1100 Höhenmetern hat sich das Feld aber auseinandergezogen.“ Als sie nach 2:27:35 zum Laufen wechselte, wusste sie anhand der wenigen Fahrräder in der Wechselzone beim zweiten Check Inn, dass sie relativ weit vorne lag. Viermal um den Walchsee ging es auf kleinen sehr sonnigen Wegen. „Mit 1:31:10 bin ich nach dem schnellsten Radsplit in meiner Altersklasse auch die schnellste Laufzeit gelaufen“, freut sich die Strategieberaterin einer Versicherung. 4:38:07 und 5 Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte! „Ich bin total happy, jetzt starte ich noch für die Regionalliga mit den Griesheimer Mädels bevor es am 09. Oktober in Hawaii auf die Langdistanz-WM geht.“
Steffi Tänzler: „Ich bin auf Aquabike umgestiegen, weil ich eine Fußfehlstellung habe.“
Steffi Tänzler (VFL MIchelstadt) und Tami Stützel (Eintracht Frankfurt Triathlon) feierten bei der Aquabike-EM in der W40 und W20-24 die Goldmedaille. In dem jungen Rennformat über 1,9 Kilometer Schwimmen und 82 Kilometer Radfahren traten in Summe lediglich 90 Athlet*innen an. Steffi Tänzler, die mit einer Endzeit von 3:01:23 die schnellste hessische Aquabike-Medaillengewinnerin ist, startete das erste Mal über das Format: „Ich habe von Geburt an eine starke Fehlstellung an meinem Fuß und konnte daher schon immer nicht so gut laufen“, sagt die Michelstädterin. „Beim Triathlon war das immer mit Abstand meine schwächste Disziplin und das Laufen ist seit Kleinkindalter mit Krankengymnastik verbunden. Zwar bin ich früher für Griesheim in der 1. Bundesliga gestartet und war auch im Juniorenbereich recht erfolgreich, jedoch war das Lauftraining immer schwierig.“ Sie habe sich immer die Kombination aus Schwimmen und Radfahren gewünscht.
Übersicht der hessischen EM-Medaillengewinner:
Europameisterschaften Aquathlon (1 km Schwimmen + 5 Kilometer Laufen):
2. M75 Steffen-Luis Neuendorff (Ski-Club Beerfelden) 58:34
Europameisterschaften Mitteldistanz (1,9/82/21):
1. W40 + 3. overall Katharina Grölz (REA Card Triathlon Team TuS Griesheim) 4:38:07
Europameisterschaften Aquabike (1,9/82):
1. W20-24 Tami Stützel (Eintracht Frankfurt Triathlon) 3:16:42
2. W25 Janine Junk (Tri Force Fulda) 3:47:28
1. W40 Stefanie Tänzler (VFL Michelstadt) 3:01:23
2. W40 Susanne Richter (Laufteam Gelnhausen) 3:30:35
3. M35 Fabian Junk (Tri Force Fulda) 3:05:09
3. M40 Marco Steigerwald (Laufteam Gelnhausen) 3:14:15