„Das war mein erster richtiger Triathlon mit Konkurrenz in diesem Jahr“, sagt Henry Graf (MTV Kronberg) etwas müde am Telefon. Schließlich ist er erst eine Stunde zuvor von seinem Flug aus Lettland zurückgekommen. Sonntag mittags um 14.30 Uhr ist der Königsteiner in Riga mit 26 anderen Junioren über ein Supersprintformat gestartet: 375 Meter Seeschwimmen, 12,6 Rad- und 3,2 Laufkilometer.
„Bei der Startaufstellung wurde ich erst als 18. aufgerufen und habe mich daher rechts an den Rand gestellt.“ Als Dritter wechselte Graf auf sein Rennrad und fuhr im internationalen Quartett sogar noch eine Minute Vorsprung auf die Verfolger heraus. „Das Radfahren lief etwas chaotisch, immer wieder versuchten die anderen, sich mit Attacken abzusetzen.“
Der Däne Valdemar Solok sprintete als Erster auf die Laufstrecke, drei Runden durch eine Konzertanlage. Henry blieb an seinen Fersen und überholte ihn nach einer halben Runde. Von da an bremste den 18-Jährigen nichts mehr: Mit 33:26 Minuten und 19 Sekunden Vorsprung feierte er den Sieg im internationalen Feld vor dem Spanier Igor Bellido Mikhailova und dem Dänen Solok.
Ähnlich gut lief es für Scott McClymont (REA Card Triathlon Team TuS Griesheim). Im Elitefeld sprintete er an zweiter Position nach dem Schwimmen zu seinem Wechselplatz, hielt sich auf dem Rad in einem Viererquartett. „Wir wechselten uns in der Führungsarbeit ab und gingen mit einer Minute Vorsprung auf die Laufstrecke“, sagt der angehende Polizeikommissar. Dem Ukrainer Yegor Martynenko konnte keiner Paroli bieten. Scott McClymont feierte hinter dem Esten Henry Rappo die bronzene Medaille.
Wie es nun im internationalen Rennkalender weitergeht, ist für beide noch nicht ganz klar. Fest steht bisher allein das Rennen der 1. Triathlon-Bundesliga in Saarbrücken am 12. September.