Finale der 1. Triathlon-Bundesliga, Deutsche Meisterschaften der Elite und in der Mixed Relay: In Hannover schafften gleich mehrere hessische Athletinnen, Athleten und Teams den Sprung auf das Treppchen.
Am Samstag, 7. September fand das Finale der 1. Triathlon-Bundesliga rund um den Maschsee in Hannover statt. Gleichzeitig war der Sprinttriathlon Austragung der Deutschen Meisterschaften der Elite. Starke Einzelergebnisse lieferten Annika Koch (REA Card Triathlon Team TuS Griesheim) mit dem Gesamtsieg, Lisa Tertsch (2., Triathlon Team DSW Darmstadt), Henry Graf (2. Elite und 1. U23, Triathlon Team DSW Darmstadt) und die in Potsdam trainierende Hessin Jule Behrens (2. U23 und 7. Elite).
Annika Koch siegt mit 14 Sekunden Vorsprung
Annika Koch sicherte sich den Deutschen Meistertitel in der überragenden Gesamtzeit von 57:33 Minuten und damit komfortablen 14 Sekunden Vorsprung vor der zweitplatzierten Darmstädterin Lisa Tertsch (57:47 min.) und Laura Lindemann aus Potsdam (57:48 min., Platz 3). Dabei fiel die Entscheidung beim Laufen. Beim zweiten Wechsel fuhr Annika Koch als eine der ersten in die Wechselzone, erwischte einen Super-Wechsel und hatte schon am Anfang der Laufstrecke einige Meter Vorsprung. Nina Eim und Laura Lindemann waren der Wahl-Saarbrückenerin dicht auf den Fersten und auch Lisa Tertsch, die einen etwas längeren zweiten Wechsel hatte, lief zu den anderen beiden Olympiateilnehmerinnen Schritt für Schritt auf. „Ich kenne ja die Laufstärke von Lisa, Nina und Laura und weiß, dass alle drei gerade auf den letzten Kilometern das Lauftempo enorm steigern können“, sagte Annika nach dem Rennen; „also musste ich das Tempo von Anfang an hoch halten und durfte keinesfalls auch nur für einen kurzen Moment eine Schwäche zeigen“. Mit dieser Einschätzung dürfte sie richtig gelegen haben, denn das Verfolgertrio hatte die Führende immer im Blick. Aber von Schwäche war bei der Griesheimerin nichts zu sehen, denn zum Ende der zweiten Laufrunde konnte die 25-Jährige das Tempo noch einmal leicht erhöhen und auch dieses Tempo in der dritten und letzten Laufrunde halten.
„Ich fühle mich super motiviert für das Weltcuprennen am nächsten Wochenende in Valencia“, so der Schlusskommentar der neuen Deutschen Triathlonmeisterin der Sprintdistanz. Die für Potsdam startende Jule Behrens feierte nach 58:12 Minuten als Deutsche U23-Vizemeisterin und Gesamtsiebte ein starkes Comeback nach ihrem schweren Radunfall vor einem Jahr.
Bei den Frauen schaffte das Team Bad Orb – Salz des Spessarts als bestes hessisches Bundesliga-Team den fünften Endplatz.
Henry Graf wird mit schnellsten Schwimmsplit Deutscher Vizemeister
Währenddessen dominierte Henry Graf das Schwimmen der Männer. Er beendete die erste Disziplin als Erster. Anschließend zeigte er auf dem Rad mit DSW Teammitglied Fabian Kraft seine ganze Stärke, initiierte einen Breakaway und verrichtete viel Führungsarbeit. Diese kostete ihnen für den anschließenden Lauf viel Kraft, trotzdem sicherte sich Graf am Ende als Zweiter die deutsche Vizemeisterschaft in der Elite sowie den Titel des deutschen U23-Meisters. Mit Letzterem qualifizierte er sich gleichzeitig für die U23-Weltmeisterschaft, die vom 17. bis 23. Oktober in Malaga (Spanien) stattfinden wird. Tagessieger und damit Deutscher Meister wurde Justus Nieschlag vom Hylo Team Saar/Viernheim, das Podium komplettierte Jonas Osterholt vom Team PSD Bank Tri Post Trier.
Größter Erfolg für Triathlon Team DSW Darmstadt-Männer
Das Darmstädter Männerteam mit Henry Graf (2.), Fabian Kraft (4.), Moritz Göttler (20.), Samuel Möller (59.) und Adrian Hausding (68.) wurde in Hannover Dritter und konnte den zweiten Tabellenplatz halten. Es feierte den größten Triumph in 25 Jahren Bundesliga: Deutscher Vizemeister 2024 in der 1. Triathlon-Bundesliga!
Team Viernheim/Saar Erster, Darmstadt Zweiter in der Mixed Relay
Als letztes Rennen und Höhepunkt des Wochenendes fand am Sonntag in Hannover die Deutsche Meisterschaft in der Mixed-Staffel statt. DSW-Athleten Fabian Kraft, Carlotta Bülck, Henry Graf und Lucie Kammer konnten dabei mit der starken Konkurrenz mithalten, ließen sie gar bis zum Schluss zittern. Denn die Titel-Entscheidung fiel in einem knappen Laufduell zwischen Helen Scheffold (SG TSV Amicitia Viernheim/Saar) und der Darmstädterin Lucie Kammer.
Über viermal 250 Meter Schwimmen, 7,2 Kilometer Radfahren und 1,5 Kilometer Laufen sicherte sich am Ende Favorit SG TSV Amicitia Viernheim/Saar nach 1:19:46 Stunden den Titel. Darmstadt gelang mit Rang zwei dennoch der bislang größte nationale Erfolg in einem Mixed-Relay-Rennen, nachdem 2021 mit Rang drei das bislang einzige DM-Podest-Resultat im Staffelformat rausgesprungen war. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass wir hier als Zweite ins Ziel kommen“, erklärte Kammer im Ziel. Das Team Berlin finishte zum dritten Mal in Serie auf Rang drei bei Deutschen Meisterschaften in der Mixed Relay.
Bild: DTU / Raphael Schmitt
Text: Tanja Weber, Hagen Koch, Eva Carolin Schulz