Bahnenziehen mit Abstand bei der SG Frankfurt-Nied

Der Rollladen ist heruntergelassen, das Kassenhäuschen unter dem überdachten Eingangsbereich des Silobades in Frankfurt-Höchst leer. „Bitte Abstand halten“ ist im Abstand von 1,50 Metern auf der Treppe und den roten Fliesen zu lesen. Eine kleine Gruppe wartet am Freitagabend um 18:45 Uhr mit Mund-Nasen-Schutz vor dem Eingang. „Heute haben sich 14 für das Schwimmtraining angemeldet“, sagt Hubertus Kraus, Vorsitzender der Triathlonabteilung der SG Frankfurt-Nied. Für das Training anmelden müssen sich alle schwimmwilligen Vereinsmitglieder vorab über die App Sportmembers.de. Maximal 16 Plätze gibt es für das Training auf der 50 Meterbahn dienstags und freitags. Wer keinen Platz mehr bekommt, wird automatisch in eine Warteliste übernommen. Sollte sich jemand abmelden, rutscht man automatisch nach vorne. „Wir haben 65 Triathleten in unserer Abteilung, darunter 45 bis 50 Aktive“, sagt der Mitarbeiter der Deutschen Bahn AG. „Von den Bäderbetrieben Frankfurt wurde uns eine 50 Meter-Doppelbahn für jeweils 2 Stunden in Höchst genehmigt. 16 Athleten dürfen gemäß der DSV-Handlungsempfehlung auf dieser Doppelbahn schwimmen.“ Nachdem sich jeder mit eigenem Kuli in die Anwesenheitsliste eingetragen hat, geht die Gruppe geschlossen ins Bad. Im Kassenbereich und in den Einzelumkleiden ist der Mundschutz zu tragen.

Diesen Freitag sind bei kühlen 12 Grad Außentemperatur und regnerischen Wetter 14 Triathleten zum zweiten Vereinstraining im Wasser unter Corona erschienen. Da Trainingsgruppen anderer Vereine nicht kommen, dürfen sich die Athleten auf drei Doppelbahnen verteilen. Abstand nach vorne, hinten, zur Seite und an der Wand ist damit kein Problem. „Ich konnte diese Woche sogar zweimal ins Wasser“, freut sich Langdistanzlerin Corina Aschenbrenner. „Das Bad öffnet werktags erst ab 17 Uhr für die Vereine“, erzählt die Kassiererin. „Aber wir sind natürlich schon morgens vor Ort. Schließlich ist geplant, die Frankfurter Bäder eventuell zu einem späteren Zeitpunkt für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“

Den Frankfurter Vereinen stehen seit Anfang Juni eine Handvoll Bäder zur Verfügung. Dies ist nicht überall in Hessen so. Die Freibäder in Hanau und Butzbach bleiben geschlossen. Ob die Freibäder in Bad Nauheim oder Fulda beispielsweise öffnen, ist noch unklar.