Am Samstag ging die 13. Auflage des Licher-Cross-Triathlons mit neuem Konzept reibungslos über die Bühne. Sonntagmorgen durften sich die Athleten in Büdingen im Duathlon austoben.
Wir haben mit der Siegerin des Licher-Cross-Triathlons, Rebekka Ott (Triathlon Wetterau), über ihre Renneindrücke unter Corona-Bedingungen gesprochen.
Rebekka, wie war das für dich, Triathlon unter Corona, hast du dich sicher gefühlt?
Für mich war der Licher-Cross-Triathlon das erste richtige Rennen in diesem Jahr. Die Athleten haben sich vorbildlich verhalten, die Stimmung war sehr positiv. Jeder war froh und dankbar, endlich mal wieder ein richtiges Rennen bestreiten zu können. Ich habe mich immer sicher gefühlt, denn alle haben auf die Abstandswahrung geachtet. Es hat einfach nur Spaß gemacht, auch wenn für mich der abschließende schwüle 10-Kilometer-Lauf nach der anspruchsvollen Radstrecke ziemlich hart war.
Was war anders als sonst, wie wurde das Hygienekonzept des Licher Triathlonvereins umgesetzt?
Im Ablauf hatten sich viele Dinge geändert: Bevor ich meinen Starterbeutel abholte wurde ich vorher gefragt, ob ich die letzten zwei Wochen in einem Risikogebiet gewesen sei. Wenn das so gewesen wäre, hätte ich nicht starten dürfen. Klarsichtfolie trennte Helfer und Athleten bei der Startnummernausgabe voneinander. Beim Eingang in die Wechselzone standen wir mit Abstand an. Zudem wies der Veranstalter immer wieder mit Durchsagen darauf hin, auf den Abstand in der Schlange zu achten.
In der großzügigen Wechselzone auf der Wiese beim Licher Waldschwimmbad hatten wir mindestens zwei Meter Abstand zum nächsten Wechselplatz. Der weiße Stuhl, an dem mein Crosser lehnte und den ich zum Schuhe anziehen später dankbar nutzte, war natürlich Komfort vom Feinsten. Die Wettkampfbesprechung fand per Lautsprecherdurchsage dezentral statt. Zu dem Zeitpunkt befanden sich alle Athleten in der Wechselzone, jeder an seinem Radplatz. Damit gab es keine Gruppenbildung.
Als es dann losging, startete alle 5 Sekunden ein Teilnehmer im Licher Waldschwimmbad auf der 300 Meterrunde. Zudem gab es im Gegensatz zu den Vorjahren eine Einbahnstraßenregelung in der Wechselzone. Wir kletterten an einer anderen Leiter aus dem Wasser als beim Einstieg. Auch der Weg zu meinem Rad war deutlich länger. So wurden Begegnungen vermieden. Auf den fünf Laufrunden um das Bad mussten wir das Wasser in aufgeschraubten Flaschen selbst nehmen und auch unmittelbar danach in einer Mülltonne entsorgen.
Wie war dein Rennen?
Ich bin super zufrieden und es lief besser als erwartet. Im Wasser habe ich nur überholt und auf dem Rad lief es auf den vier Runden à 11 Kilometer sehr gut. Durch zwei Regenschauer und die Wegbeschaffenheiten hatten die Rad- und Laufstrecke tatsächlich einen richtigen Chross-Charakter.
Wie lief die Siegerehrung ab?
Natürlich auch mit Abstand! Im Bereich zwischen Wald und Wechselzone war sehr viel Platz, die Athleten wurden einzeln aufgerufen und sind zum Podest gegangen. Hier haben wir unsere Präsente und Urkunde selbständig aufgenommen. Das Siegerfoto mit Abstand gefällt mir übrigens sehr.
Wenn du den Licher-Cross-Triathlon auf einer Notenskala von 1 bis 5 bewerten, welche Note vergibst du als Lehrerin?
Ganz klar eine 1. Ich werde sicherlich zur Wiederholungstäterin. Es war einfach vorbildhaft, wie das Team des Licher Triathlonvereins alles geplant und organisiert hat. Wie sich die Athleten verhalten haben, das war fairer und sauberer Triathlonsport.
So kann Wettkampfsport unter Corona funktionieren
Vorbildlich verhalten haben sich die Athleten in Büdingen und in Lich. Disziplin beim Abholen der Startunterlagen, Einchecken, im Wettkampf. Überall wurde darauf geachtet, den Abstand einzuhalten. Großzügige Wechselzonen und zeitversetzte Einzelstarts: Alle 5 Sekunden sprangen die Crosstriathlet*innen in Lich ins dunkle Wasser des Waldschwimmbades, alle 20 Sekunden wurden die Duathleten in Büdingen auf die erste Teildisziplin geschickt.
Insgesamt war das Kontingent an Startplätzen bei beiden Veranstaltungen limitiert. „In Summe hatten wir ungefähr 200 Teilnehmer“, sagen Markus Reutzel (Chari Duathlon Büdingen) und Oliver Müller-Secci (Licher-Cross-Triathlon) unisono. „Die Athleten waren sehr dankbar, endlich wieder einen realen Wettkampf machen zu können“, so Katrin Müller, HTV-Vizepräsidentin für Veranstaltungen. „Herzlichen Dank den beiden Veranstaltern, die sich den neuen Bedingungen gestellt und sichere Konzepte erarbeitet haben. Sie sind ein tolles Beispiel dafür, dass unser Sport – wenn auch unter Auflagen – wieder im Wettkampfbetrieb möglich ist.“
Fotos: Jörg Theimer / @volkslaufbilder