Ein Duathlon mit rund 170 Athlet*innen. Geht das in Corona-Zeiten? Markus Reutzel, Hauptverantwortlicher des Büdinger Chari Triathlons sagt: „Ja, unser umfunktionierter Duathlon hat am Sonntagmorgen in Büdingen reibungslos geklappt.“ Der Veranstalter hat in Anlehnung an die Richtlinien des DOSB ein ausgeklügeltes Hygienekonzept ausgearbeitet.
Herr Reutzel, wie ist ihr Fazit, hat sich der Aufwand gelohnt?
Auf jeden Fall! Wir haben ausschließlich positives Feedback von den Teilnehmern erhalten. Ich habe die Athleten noch nie so diszipliniert aber auch entspannt empfunden. Die Teilnehmer haben sich sowohl untereinander als auch uns gegenüber absolut rücksichtsvoll verhalten. Die Vorgaben des Hygienekonzeptes wurden 1:1 eingehalten. Ein Teilnehmer hat uns danach sogar geschrieben, dass er in Büdingen seinen 416. Wettkampf bestritten und sich sehr wohl gefühlt habe. Uns Helfern hat er ein Riesenkompliment gemacht, weil alles reibungslos geklappt hatte.
Woran genau haben sich die Teilnehmer beispielsweise gehalten?
Unser Ablaufplan war zeitlich getaktet. Der Check-Inn zur Wechselzone war nach Startnummern und Uhrzeiten organisiert. 2 Teilnehmer pro Minute durften immer nur gleichzeitig in die 135 Meter lange Wechselzone. Mundschutz musste bei der Startnummernausgabe getragen werden. Zudem gab es festgelegte Zeiten für den Vorstartbereich. Hier stellten sich die Athleten mit 2 Metern Abstand an die markierten Aufkleber am Boden.
Würden Sie unter diesen Umständen nochmals einen Triathlon oder Duathlon in Büdingen planen?
Unser Problem ist die Verkehrssicherung der gesperrten Strecken. Die Radstrecke führt als Wendepunkt 10 Kilometer bis Rinderbügen. Hier müssen wir Halteverbotsschilder mit Gummifüßen selbst aufstellen. Wir haben mit unserem Helferteam freitags und samstags vor dem Rennen 10 Tonnen bewegt, ein Gummifuß allein wiegt 30 Kilogramm. Das können wir in Zukunft nicht mehr allein bewältigen. Eine Firma, die die Verkehrssicherung übernimmt, kostet einen vierstelligen Betrag. Sollte ich keinen Sponsor dafür gewinnen können, wird es schwierig. Bei einem Teilnehmerlimit von 200 Personen und den niedrigen Startgebühren von 22 Euro für den Sprintduathlon und 32 Euro für die Kurzdistanz werden wir kaum das Geld dafür zusammen bekommen.
Sie sind eine Non-Profit Organisation, wohin wird das Startgeld gespendet?
Wir spenden nach Abzug der Kosten jeden Euro. Das Geld geht an die MS Frösche, die Büdinger Tafel und eine Frauenselbsthilfegruppe nach Krebserkrankungen. In diesem Jahr haben wir 40 Prozent Einbußen an Sponsorengeldern. Also müssen wir in den nächsten Wochen erstmal schauen, was überhaupt bleibt.
Welche geänderten Veranstaltungsabläufe wollen Sie auch in Zukunft beibehalten?
Wir werden auf jeden Fall die festgelegten Eincheckzeiten nach Startnummern weiterführen. Das sorgt für eine Entzerrung vor dem Wettkampf. Zudem soll die TriDu-Cup Wertung in Mittelhessen ins Leben gerufen werden, diese hatten wir bereits in diesem Jahr mit fünf weiteren Triathlon- und Duathlonrennen geplant. Lich gehört übrigens auch dazu.
Herr Reutzel, vielen Dank für Ihre Antworten. Wir hoffen, dass Sie die familiäre Traditionsveranstaltung im beschaulichen Büdingen weiterführen können.