„Du hast 9 Radrunden“, ruft es oberhalb der VCD-Radrennbahn am Sonntagnachmittag in Darmstadt. Ein Athlet im blau-weißen Einteiler rast keuchend vorbei. 30 Runden à 333,33 Meter mussten auf dem Rennrad ohne Aufsatz und ohne Windschattenfahren absolviert werden. Premiere des Triple One im gebrochenen Supersprint-Format mit 400 Metern Schwimmen, 10 Rad- und 3,3 Laufkilometern geglückt!
Eric Kappes, Geschäftsführer des Hessischen Triathlon Verbandes hatte den Einfall zu dem originellen Triathlonformat Ende April und auch das Präsidium des HTV war angetan von der Idee: „In 5 Wochen haben wir die Veranstaltung auf die Beine gestellt. Mein Dank gilt den Vereinen, die mit im Boot waren.“ Die SG Arheilgen und der asc Darmstadt, der als Veranstalter fungierte. „Den sehr guten Vorschlag des HTV haben wir sofort aufgegriffen und uns an die Arbeit gemacht“, so Nils Arnecke, Abteilungsleiter Triathlon im asc Darmstadt. Mit einer Frauen- und einer Männer-Mannschaft stellte der Verein selber zwei Teams für das Rennen. „Wir freuen uns, damit unseren Sportler:innen, aber auch der ganzen Liga unter den aktuellen Bedingungen einen sportlichen Wettbewerb ermöglicht zu haben.“ Die Genehmigung der Stadt Darmstadt war kein Problem. Das Sportamt war sofort mit dabei, zumal die Elitesportregelung des Landes Hessen den rechtlichen Freiraum für die Durchführung gab.
„Der Badesee öffnet erst am 01. Juni“, sagt Karsten Heisch, Organisationschef des Arheilger Mühlchen Triathlons, der für den Schwimmpart zuständig war. Ein frisch gemähter Rasen auf der weitläufigen Anlage um den Arheilger Mühlchen empfing am Sonntagmorgen neun Männer- und neun Frauenteams der Regionalliga Mitte sowie das Landeskader, Elitewettkampf eben.
Gut eine Stunde betrug der Abstand zwischen den einzelnen Startgruppen. Neben dem obligatorischen Vorzeigen eines maximal 24 Stunden alten Schnelltests gab es einen separaten Ein- und Ausgang am kleinen Badesee, viel Platz auf der weitläufigen Wiese, Maskenpflicht bis zum Schwimmstart. 16,9 Grad nach 15,8 gemessenen Grad zwei Tage zuvor, sei okay gewesen, sagten die Athleten unisono nach den 400 Metern im Neoprenanzug.
Weiter ging es nach einer Transferpause im 7 Kilometer entfernten Radstadion des Velocipedclub Darmstadt. „Hier unterstützte uns der asc Darmstadt“, so Kappes. Alle 22 Minuten wurden zehn Athleten auf den 30-Rundenkurs geschickt. Eine elektronische Anzeigetafel zeigte den Athleten die Rundenzahl an.
Nach dem Radfahren, das viele Athlet_innen extrem hart empfanden, da es einfach „nur“ im Kreis herumging, ohne Ablenkung durch Kreuzungen oder Kurven, blieb den Teilnehmern eine Neutralisationsphase von fünf Minuten, um sich durch den Tunnel unter der Bahn auf die Laufstrecke zu begeben. „Die sieben Laufrunden mit jeweils zwei kurzen Anstiegen auf Gras haben mich an einen Hasenpfad erinnert“, sagt der schnellste Mann der Regionalliga Jonas Uster (Triathlon Team DSW Darmstadt) im Ziel. „Unrhythmisch und anstrengend.“, stimmt auch Steffen Kundel (TSV Amicitia Viernheim) mit ein. „Wir mussten, um Begegnungen zu vermeiden und einen Rettungsweg offen zu halten, den Kurs so anlegen“, erklärt Katrin Müller, Vizepräsidentin Veranstaltungen des HTV.
„Danke für die super Organisation und Kreativität bei der Renngestaltung“, so die Finisher unisono im Ziel. Mal sehen, ob es bei einem Triple One bleibt!
Die Wertungen:
Jugend B weiblich: 1. Lea Borst (TSG Limbach, 27:04), 2. Klara Binsteiner (MTV Kronberg, 28:08), 3. Charlotte Uherek (Triathlon Team DSW Darmstadt, 28:12).
Jugend B männlich: 1. Lukas Bugar (VfL Münster, 23:24), 2. Samuel Möller (SC Wiesbaden, 23:35), 3. Soma Marton Bardi (TSG Limbach, 24:39).
Jugend A weiblich: 1. Raja Neumann (TSV Amicitia Viernheim, 35:19), 2. Paula Auschill (VFL 1860 Marburg, 35:31), 3. Kea Kappes (Triathlon Team DSW Darmstadt, 36:27).
Jugend A männlich: 1. Tom Borst (TSG Limbach, 32:35), 2. Till Binsteiner (MTV Kronberg, 33:13), 3. Eric Jäger (Eintracht Frankfurt, 33:17).
Junioren: 1. Thijs Oscar Such (SC Wiesbaden, 31:36).
Regionalliga Herren: 1. Jonas Uster (Triathlon Team DSW Darmstadt, 30:23), 2. Simon Huckestein (Triathlon Wetterau, 30:25,1), 3. Lars Anders (Triathlon Team DSW Darmstadt, 30:25,4).
Teamwertung Regionalliga Herren: 1. Triathlon Team DSW Darmstadt, 2. TSV Amicitia Viernheim, 3. PSD Bank Tri Post Trier II.
Regionalliga Frauen: 1. Lucie Kammer (Triathlon Team DSW Darmstadt, 33:17), 2. Doreen Simon (Gymper Triathlon Team 1. FC Kaiserslautern, 34:50), 3. Kati Wiedenbrüg (Tri Team Gießen, 35:38).
Teamwertung Frauen: 1. Triathlon Team DSW Darmstadt, 2. Tri Team Gießen, 3. Triathlon Wetterau
Bilder: Jens Kleinert – Auf der Website https://www.durchlueften.de/sport sind Bilder des Supersprints zu finden. Jens Kleinert bittet lediglich um eine Spende zu gunsten https://krebskranke-kinder-darmstadt.de/